Immer noch ist der kurzfristige Trainerwechsel beim FC Bayern München das am meisten diskutierte Thema in der Ersten Fußballbundesliga. Nur wenige Tage vor dem Spitzenspiel der Liga gegen Borussia Dortmund (4:2) hatte sich der deutsche Rekordmeister überraschend von Trainer Julian Nagelsmann getrennt und Thomas Tuchel verpflichtet. Vor dem Bundesliga-Kracher gab es einige zweifelnde Stimmen, die den Bayern-Vorstand für sein Vorgehen kritisierten, denn immerhin hatte Julian Nagelsmann den Club in der vergangenen Saison zur Meisterschaft geführt.

Nur der Tabellenstand gab den Hauptverantwortlichen des amtierenden Titelträgers zu denken, denn der BVB stand an der Tabellenspitze.

Starker Debüt-Sieg für Tuchel

Nach dem 4:2-Sieg des FC Bayern München in der Allianz Arena sind die ersten Zweifler verstummt. Thomas Tuchel scheint in den wenigen Tagen, die er im Amt ist, der Mannschaft schon einen Stempel aufgedrückt zu haben. Dabei war das Aufeinandertreffen mit den Dortmundern für den 49-jährigen ebenfalls eine emotionale Angelegenheit, schließlich hatte er den BVB von 2015 bis 2017 trainiert. Unter der Regie von Tuchel hatte Schwarz-Gelb damals sogar den DFB-Pokal gewonnen, allerdings schied der Trainer aufgrund von Differenzen mit der Mannschaft aus.

Tuchels vorherige Stationen

Nach seiner Entlassung in Dortmund zog es Thomas Tuchel zum französischen Erstligisten Paris Saint-Germain. Mit PSG holte der Deutsche zweimal den Meistertitel im Nachbarland, bevor er abermals aufgrund von Reibereien mit dem Sportvorstand gehen musste.

Von 2021 bis 2022 übernahm Tuchel dann den FC Chelsea. Mit dem Premier League-Club schaffte er das Unglaubliche und gewann die UEFA Champions League und wurde dafür sogar mit dem Titel „Welttrainer des Jahres“ geehrt. In der folgenden Saison lief es aber schlechter bei Chelsea und abermals endete ein Arbeitsverhältnis für Tuchel.

Neuanfang beim FC Bayern München

Es ist also kein Wunder, dass Experten und Fans sich fragen, ob Thomas Tuchel der Richtige für den FC Bayern München ist. Vor allem die Streitigkeiten mit den Verantwortlichen seiner vorherigen Vereine lassen aufhorchen. Hier kann aber wirklich nur die Zeit zeigen, ob es bei den Bayern zu ähnlichen Differenzen kommen wird. Solange sportlich alles wie am Schnürchen läuft, sind wohl erstmal keine Meinungsverschiedenheiten zu erwarten.

Bleibt lediglich zu hoffen, dass Tuchel die hohen Erwartungen der Club-Bosse erfüllen kann und dass es auch nicht zu Streitigkeiten mit den Spielern kommen wird. Wichtig wird vor allem das Abschneiden in der UEFA Champions League sein. Die ersten Eindrücke lassen allerdings die Annahme zu, dass Thomas Tuchel in der Lage sein könnte, beim deutschen Rekordmeister eine neue Ära zu prägen.

Bayern-Bosse stehen ebenfalls unter Druck

Klar ist überdies natürlich: Mit der Verpflichtung von Thomas Tuchel haben sich auch die Bosse des FC Bayern unter Druck gesetzt. Die Entlassung von Julian Nagelsmann war ein kommunikatives und wirtschaftliches Desaster für den FC Bayern.

Deswegen ist es kaum vorstellbar, dass Thomas Tuchel nur kurze Zeit bei den Bayern sein wird. Dieser Schuss muss jetzt sitzen aus Sicht der Bayern-Führung. Denn sonst würde es auch sehr ungemütlich für Oliver Kahn und seine Kollegen.

Von Klaus

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