Die Fußballwelt trauert. Am 1. März ist ein weiterer ganz großer Fußballer von uns gegangen. Er wurde von seinen Fans liebevoll „Justo“ genannt. Die Rede ist von Just Fontaine. Der Franzose ist im Alter von 89 Jahren gestorben.
Der Angreifer hält einen „Rekord für die Ewigkeit“. Just Fontaine hat bei einer Weltmeisterschaft sage und schreibe 13 Treffer erzielt. Bei der WM 1958 in Schweden ist der Stern von Fontaine aufgegangen. Bis heute hat kein Spieler die Bestmarke von Fontaine erreichen können.
Just Fontaine kam als Reserve-Spieler zum WM-Turnier
Die Weltmeisterschaft 1958 steht vor allem aufgrund eines Spielers in den Geschichtsbüchern – Pele. Der damals 17jährige Brasilianer hat damals die Fußballwelt begeistert, die Tore hat aber ein anderer Spieler geschossen – Just Fontaine.
Der Franzose war eigentlich überhaupt nicht für das WM-Turnier nominiert. Nur durch den verletzungsbedingten Ausfall von Thadee Cisowski ist Fontaine nachgerückt. Im Anschluss führte der Angreifer sein Team erstmals in der Fußball-Geschichte bis ins WM-Halbfinale.
Direkt im ersten WM-Gruppenspiel gegen Paraguay traf Justo beim 7:3 drei Mal. Bei der 2:3 Niederlage gegen Jugoslawien war Fontaine für beide Treffer der Les Bleus verantwortlich. Beim 2:1 gegen Schottland war der Stürmer einmal zur Stelle.
Im Viertelfinale gegen Nordirland steuerte Just Fontaine zwei Buden zum sicheren 4:0 Sieg bei. Die Halbfinal-Niederlage gegen den späteren Weltmeister Brasilien konnte Justo trotz seines Tores beim 2:5 nicht verhindern. Das Match um Bronze war dann nochmals ein Just Fontaine Festspiel der besten Güte. Beim 6:3 Sieg gegen Deutschland erzielte der Stürmer stolze vier Buden.
Eigentlich hätte Fontaine sogar noch ein Tor mehr schießen können. Wie er viele Jahre später erzählte, wollte er eigentlich noch einen Elfmeter gegen Deutschland schießen. In der Hierarchie der Nationalelf war aber festgelegt, dass die Elfer nur Raymond Kopa schießen darf.
Sollte der WM-Torrekord irgendwann gebrochen werden, muss bedacht werden, dass Justo für seine 13 Treffer lediglich sechs Spiele zur Verfügung hatte.
Just Fontaine – nur 21 Mal in der Nationalmannschaft
Wer glaubt, dass Just Fontaine über Jahre eine Stammkraft in der französischen Nationalmannschaft war, irrt sich gewaltig. Justo hat tatsächlich nur 21 Mal im Trikot der Le Bleus auf dem Rasen gestanden. Genau diese 21 Begegnungen haben letztlich aber für 30 Tore für Nationalelf genügt, fast die Hälfte beim WM-Turnier in Schweden.
Die Club-Karriere des Stürmers
Geboren wurde Just Fontaine in Marrakesch (damals Französisch-Marokko). Er selbst wollte in seiner Jugend Radrennfahrer werden. Sein Vater wollte aus Justo einen Basketballer geworden. Letztlich landete er aber im Fußball-Team vom USM Casablanca. In 48 Spielen schoss er damals 62 Tore und wechselte im Anschluss zum OGC Nizza, bei dem er zwischen 1953 und 1956 aktiv war. Für den OGC stand Fontaine 69 Mal auf dem Rasen, bei 44 Toren.
Die erfolgreichste Club-Zeit folgte dann bei Stade Reims. Fontaine stand mit seinem Team ein Jahr nach dem WM in Schweden im Finale des Europapokals der Landesmeister gegen Real Madrid (0:2). Für Reims hat Fontaine 122 Tore geschossen, in 131 Partien.
Karriere-Ende wegen schwerer Verletzung
Die Karriere von Justo fand 1960 ein sehr schnelles Ende. Nach einem doppelten Beinbruch musste er die Töppen an den Nagel hängen. Die Heilungsmethoden waren damals noch weit entfernt von den heutigen Möglichkeiten.
In den Folgejahren durchlief Just Fontaine mehrere Trainerstationen, jedoch ohne nennenswerte Erfolge.